Geschichte des HVV Donsbach

Auszug aus der Festschrift zum 75. Jubiläum des Vereins 2009

Wir schreiben das Jahr 1934. Präsident Paul von Hindenburg hat am 30. Januar des Vorjahres Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und damit den Weg zu einer Diktatur geebnet, die bis in die kleinsten Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens wirken soll. Außergewöhnlich stark ist der Einfluss auf das Vereinsleben. Die nach demokratischen Regeln gewählten Vereinsvorstände müssen zurücktreten. An ihre Stelle treten linientreue "Vereinsführer", die ihre Mitarbeiter selbst bestimmen. Eine von der Reichsregierung erlassene Anordnung legt fest, dass in Gemeinden mit nicht mehr als 3000 Einwohnern nur noch ein Gesangverein bestehen darf. In Donsbach gibt es aber zwei Gesangvereine, den MGV Frohsinn und den MGV Sängergruß. Unter dem Druck der staatlichen Anordnung löst sich der MGV Frohsinn als der ältere Verein im Februar 1934 auf. Seinen Mitgliedern wird empfohlen, dem Sängergruß beizutreten.

Dieser Empfehlung kamen nur wenige Sänger nach. Die anderen trafen sich im Juni 1934 bei dem Gastwirt Wilhelm Müller, Pächter der Gaststätte Dörr, um einen Verschö­nerungsverein zu gründen. Der Gründungsversammlung wohnten 17 Donsbacher Bürger bei. Einstimmig wurde Wilhelm Müller zum ersten Vorsitzenden gewählt. Ein Jahr später übernahm Heinrich Friedrich Moos (in Donsbach als "Gerbers Dicker" bekannt) den Vorsitz, und wiederum ein Jahr danach wurde Hans Lang zum Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das er 42 Jahre führen sollte. Originalunterlagen, etwa Chronik, Sitzungsprotokolle oder Mitgliedsbücher für die Jahre 1934 bis 1978 sind aus nicht nachzuvollziehenden Gründen verloren gegangen. Sie waren aber noch vorhanden, als der Verein im Jahr 1959 und 1984 sein 25-jähriges bzw. 50-jähriges Jubiläum feierte. Die während der Feier am 13. Oktober 1984 gehaltene Rede des damaligen Vorsitzenden Erwin Kreuter nimmt wiederholt Bezug auf Sitzungsprotokolle und nennt Einzelheiten, die nicht vom "Hören-Sagen" bekannt sein können, sondern auf authen­tischen Dokumenten beruhen müssen. Untermauert wird dies zusätzlich durch die Ehrung des einzigen 1984 noch lebenden Gründungsmitglieds Heinrich Schnautz für 50-jährige Mitglied­schaft. Fünfundzwanzig Jahre vorher, nämlich am 3.2.1959, waren die Gründungsmitglieder Heinrich Friedrich Moos, Wilhelm Julius Herr, Heinrich Schnautz, Otto Günter Moos, Wilhelm Franz und Hans Lang für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt worden. 

Unmittelbar nach seiner Gründung begann der Verein mit der Herrichtung landschaftlich reizvoller Plätze, stellte dort Ruhe­bänke auf und legte Fußwege an. So wurde der Platz auf dem Kornberg erweitert und ein Fußweg über die relativ lange Strecke vom CVJM-Vereinshaus bis zu den "4 Bänkelchen" geschaffen. Als 1938 die Gemeinde an der Grubstraße eine Grünanlage schuf, halfen die Vereinsmitglieder aktiv mit und bezuschussten dieses Projekt mit 100 Reichsmark, eine damals enorme Summe, wenn man bedenkt, dass die inzwischen 30 Mitglieder einen Monatsbeitrag von nur zwei Groschen zu zahlen hatten. Am 1. September 1939 brach der zweite Weltkrieg aus. Im März 1940 trafen sich acht Mitglieder zur vorerst letzten Jahreshauptversammlung. Der spärliche Besuch war darauf zurückzuführen, dass viele Mitglieder zum "Wehr-und Kriegsdienst" eingezogen waren. Als wenig später auch der Vorsitzende Hans Lang einberufen wurde, ruhte die Vereins­arbeit vollständig. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg rief Hans Lang die erste Mitgliederversammlung am 24. Februar 1951 ein. Damals hatte der Verein 27 Mitglieder. In den folgenden Jahren wurden immer wieder "Entrümpelungsarbeiten" erledigt, Ruhe­bänke und früher geschaffene Fußwege erneuert. 

Eine grundlegende Änderung des Aufgabenbereichs beschloss die Jahreshauptversammlung dann im Februar 1955. Der Verein entschied sich für eine Belebung des Fremdenverkehrs und beauftragte Hans Lang, mit den zuständigen Stellen der Kreisverwaltung Feriengäste nach Donsbach zu holen. Um dieser neuen Aufgabe auch nach außen hin Gewicht zu verleihen, nannte sich der Verein von nun an Heimat-und Verkehrsverein Donsbach und gründete am 11.11.1957 zusammen mit weiteren Vereinen, Gemeinden und Privatpersonen als Dachverband die "Arbeitsgemeinschaft für Fremdenverkehr, Ferien, Freizeit und Touristik". Nach über 40 Jahren erfolgreicher Arbeit wurde daraus die "Arbeitsgemeinschaft Hessischer Rothaarsteige.V." Bei ihrem 50-jährigen Jubiläum am 7.3.2008 in der Haigerer Stadthalle wurde die Arbeit des Gründungsmitglieds aus Donsbach gewürdigt.

Trotz der -wie schon erwähnt- 1955 beschlossenen Aktivitäten zur Belebung des Fremdenverkehrs rechnete niemand damit, dass dadurch über Jahre hinweg eine spürbare zusätzliche Einnahmequelle für die Gasthäuser und die vielen privaten Vermieter erschlossen worden war. Die Bemühungen des Vereins führten schließlich dazu, dass in den Jahren 1974 und 1975 jeweils rund 18000 Übernachtungen gezählt werden konnten. Bei einem damaligen Übernachtungspreis von knapp 20,--DM verblieben allein in diesen zwei Jahren immerhin über 700.000,--Mark bei den Donsbacher Vermietern. Hinzu kamen noch die Einnahmen für Verköstigung und anderes (ab Febr. 1982 kostete bei Vollpension eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Bad oder Dusche 32,--DM). Aber auch in Bezug auf die neue Aufgabe hatten die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Anfang der Fünfziger Jahre war Donsbach nicht gerade attraktiv. Der Ausbau der Ortsstraßen lief zwar auf Hochtouren, und das erste Dorfgemeinschaftshaus des Dillkreises stand vor der Fertigstellung. Darüber hinaus mussten aber weitere Voraussetzungen geschaffen werden. Die Gemeinde mit Bürgermeister Dr. Albert Seitz an der Spitze, seit Jahren selbst Vereinsmitglied, ließ den alten Friedhof in einen Park umgestalten, innerhalb des Ortskerns wurden zahlreiche Ruhebänke aufgestellt, und als besonderer Anziehungspunkt konnte mit Unterstützung von Rudolf Braas ein Wildpark, geschaffen werden. Acht Wanderwege wurden durch die Vereinsmitglieder markiert und in Ordnung gehalten, eine Wanderkarte in Auftrag gegeben und verschiedene Ansichts­karten von Donsbach und seiner reizvollen Umgebung in den örtlichen Geschäften zum Kauf angeboten. Auch diese Kosten übernahm der Verein. Ein angestrebter Aussichtsturm auf dem Kornberg, der 16.000 Mark kosten sollte, ließ sich aber nicht finanzieren. 

Durch einen geschickten Schachzug band die Gemeinde die gesamte Bevölkerung in die Dorfverschönerung ein. Im Jahr 1956 nahm sie erstmals an dem Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teil und errang auf Anhieb auf Kreisebene den 1. Platz. Insgesamt wurde die Gemeinde viermal Kreissieger, zweimal Bezirkssieger, einmal Gebietssieger und erhielt zwei Ehrenbriefe. Nunmehr waren im Wesentlichen die Kriterien für die Verleihung des Prädikats "Staatlich anerkannter Erholungsort" durch den Hessischen Minister für Arbeit und Gesundheit erfüllt. Die ersehnte Urkunde erhielt die Gemeinde im Juni 1965. Die Übernachtungszahlen stiegen sprunghaft an, nämlich von 940 im Jahr 1957, über 8000 im Jahr 1966 und -wie bereits erwähnt- auf jeweils 18000 in den Jahren 1974 und 1975. Gründe dafür waren in erster Linie der Abschluss von Verträgen mit Kölner und Düsseldorfer Reisebüros, aber auch die Finanzierung von Erholungsreisen für Berliner Senioren durch das Bezirksamt Wedding. Zu dieser Zeit bestand schon eine Partnerschaft zwischen dem früheren Dillkreis und dem Bezirk Wedding von Berlin. Zwischen vielen Urlaubern und ihren Gastgebern entwickelte sich eine innige Freundschaft, die dazu führte, dass viele Gäste jedes Jahr wiederkamen, vielfach sogar bis zu fünf Mal im Jahr. Die Überreichung von Ehrenurkunden durch den Verein für zwanzig-, dreißig- oder gar 50-maligen Besuch in Donsbach war keine Seltenheit. In der Jahreshauptversammlung 8.2.1986 musste Ver­einsvorsitzender Erwin Kreuter berichten, dass die Zahl der Übernachtungen auf 6300 gesunken war. Damit schwanden auch die Voraussetzungen für das Prädikat "Staatlich anerkannter Erholungsort". Nach zähen Verhand­lungen konnte die Gemeinde eine Verlängerung der Aus­zeichnung für 5 Jahre erreichen, bis das Prädikat dann zu Beginn des Jahres 1993 endgültig aberkannt wurde. Donsbach befand sich bei dieser Maßnahme des Landes in guter Gesellschaft: Eibach, Mandeln und Steinbrücken erging es ebenso. Mit dem Wegfall des Fremdenverkehrs fand der Verein zu seinen anfänglichen Aufgaben zurück. 

In den Mittelpunkt wurden wieder die Dorfverschönerung und die Pflege der Landschaft mit den rund 100 Ruhebänken gerückt. Gewissermaßen als Auftakt wollte der Verein die Kuppe des Kornbergs "auf Vordermann" bringen. An der über 120 Jahre alten Fichtenreihe, viele Jahre als Naturdenkmal ausgewiesen, hatte der Zahn der Zeit reichlich genagt. Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet. Nach Rücksprache mit dem Revierförster entschied man sich für die Anpflanzung einer "Nachfolgereihe" aus Douglasien. Unter der Federführung des Verschönerungsvereins pflanzten im Februar 1993 30 Mitglieder aller Ortsvereine 16 Douglasien. Mit dem Fällen der alten Bäume und der Anpflanzung der Douglasien sah der Heimat- und Verkehrsverein aber das "Problem Kornberg" noch nicht als erledigt an. Donsbachs Hausberg war seit alters her einer der beliebtesten Aussichtspunkte im heimischen Raum gewesen. Die zahlreichen Ruhebänke luden den Naturfreund zum Verweilen ein und gestatteten ihm einen Ausblick weit über die Grenzen des ehemaligen Dillkreises hinaus. Der Kornberg hatte jedoch seine Anziehungskraft schon lange gänzlich verloren. Die etwa 5000 qm umfassende Kuppe war völlig verbuscht, und dichte Schwarzdornhecken gestatteten bestenfalls dem Schwarzwild einen angenehmen Aufenthalt.

Die einst wunderbare Aussicht in den Wetzlarer Raum (Hohensolms und Greifenstein), zum Dünsberg, in das Dietzhölztal, zur Kalteiche und zum Westerwald war nur noch in der Erinnerung älterer Donsbacher wach. Der Verein entschied sich für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. In fast 1.000 Arbeitsstunden wurde die Kuppe vom Dickicht befreit und in ein parkähnliches Aussehen versetzt. Dies war aber nur möglich, weil sich die Stadt Dillenburg dem Vorhaben gegenüber ausgesprochen aufgeschlossen zeigte und es zu einem Pflegevertrag zwischen Stadt und Verein kam. Der 1995 unterzeichnete Vertrag verpflichtet den Verein zur "Dauerpflege des entbuschten Magerrasens und des übrigen Grünlandes" und sichert ihm dafür einen laufenden finanziellen Zuschuss.

Der Vertrag war relativ schnell zustande gekommen, weil von Anfang an Einvernehmen darüber bestand, dass es auf dem Kornberg nicht zu einem Kahlschlag kommen sollte. Um auch dem Naturschutz Rechnung zu tragen, sollten einzelne Büsche, wie Rosen und Holunder, und markante Einzelbäume, wie Ulme, Feldahorn, Hainbuche und Salweide, erhalten bleiben. Auf diese Weise sollte eine größere Struktur- und Lebensraumvielfalt mit halbschattigen Bereichen geschaffen werden. Der angrenzende Hochwald sollte durch einen vorge­lagerten abgestuften Gebüschraum gleichzeitig Vogelschutz­gehölz vor Sturm geschützt werden. Auf all diese Kriterien achtet der Verein bei seinen jährlich mehrmaligen Arbeitseinsätzen. Spenden und Zuschüsse der Stadt haben den Verein in die Lage versetzt, Motorsensen, Kettensäge und ein Stromaggregat anzuschaffen, die ein effektives Arbeiten ermöglichen.

Die Männer vom Arbeitseinsatz wollten sich aber noch einen weiteren Wunsch erfüllen, nach dessen Verwirklichung eine Tageszeitung einen Artikel brachte mit der geheimnisvollen Überschrift: "Das Pünktchen auf dem i wiegt fast drei Tonnen". Bei diesem "Pünktchen" handelt es sich um einen Diabasstein, auf dessen Oberfläche eine Windrose dem Wanderer zeigt, wo beispielsweise die Angel­burg, die Haincher Höhe oder der Feldberg liegt. Mit der Pflege des 454 m hoch gelegenen Areals trägt der Verein auch weiterhin zur Förderung der Touristik im Lahn­Dill-Kreis bei. Über den Kornberg führt der 2001 eingeweihte Rothaarsteig. Viele Touristen, die tagtäglich dort anzutreffen sind, bezeichnen den Kornberg als einen der schönsten Aus­sichtspunkte des 160 Kilometer langen Wanderweges.

Im Jahr 2002 starteten die Männer um Vorsitzenden Walter Krautwald eine weitere Aktion. Sie entschlossen sich, sämtliche vereinseigenen Ruhebänke in der Gemarkung zu erneuern. Dazu hatten sie bei Friedhelm Henrich am Kornberg eine Werkstatt eingerichtet, in der über Monate hinweg gesägt, geschliffen und lackiert wurde. Diese Aktion war nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern erforderte auch beachtliche finanzielle Mittel. Durch Zuschüsse der Sparkasse Dillenburg, der Volks ­und Raiffeisenbank und des Vereinsmitglieds Dieter Dressel konnte auch diese Aktion geschultert werden. Die Aufstellung und Pflege der Ruhebänke hatten in der 75- jährigen Vereinsgeschichte stets eine obere Priorität. Mit wie viel Anerkennung diese Arbeit immer wieder bedacht wurde, wird in Ausführungen von Dr. h.c. Karl Löber in einem seiner Heimatbücher deutlich. Der weit über die Grenzen des früheren Dillkreises hinaus bekannte und geschätzte Heimatforscher und Kenner der heimischen Flora schrieb dazu nach einem Besuch auf dem Kornberg:

"Dort hinter dem jungen Wäldchen haben die rührigen Donsbacher, die alle guten Gründe hatten, das zu tun, ein paar ordentliche Bänke aufgestellt. Da lässt sich's gut verweilen. Bist du, lieber Freund, eigentlich schon einmal hier oben gewesen? Nun, ich seh' dir's an, dass du's bedauerst, erst heute den Weg herauf gefunden zu haben. Du musst wissen, dass man nirgends im Dillkreis so wie hier das Gefühl haben kann, recht mitten in der Heimat zu sein. Wenn du sonst an irgendeinem unserer lieben Täler den Einzelzügen seines Bildes nachspürst, hier findest du den Rahmen in aller Vollkommenheit ausgebreitet. Lass nur in guter Ruhe deinen Blick schweifen von den Westerwaldbergen um Rabenscheid, die zur Rechten herausschauen, über den "Steinernen Berg" bei Roth, hin zu den trutzigen Türmen der Feste Greifenstein, dem Stoppelberg bei Wetzlar und den Taunushöhen, die ganz in der Ferne blauen. Hinter der Weiherseite und dem Gaulskopf vor uns versteckt liegt der Dünsberg bei Gießen, dessen unverkennbare Kuppe wir beim Aufstieg an einer Stelle sahen. Zur Linken drängen sich wie eine riesenhafte Schafsherde die Hinterlandberge, die Eschenburg am Steilhang des Dietzhölztales, die sanften Hügeln aufwärts zur Struth hin ziehend, den Eibertshain bei Ewersbach, siehst über den Des- und Himberg bis zum Hausberg bei Haiger, erkennst die aufragende Wasserscheidenmauer der Haincher Höhe, die schnurgerade aus der Ferne zur Kalteiche heranläuft."

 

Das Plateau am Süd-West-Hang des Kornbergs trägt seit Juli 2002 offiziell den Namen "Taunusblick". Dadurch soll ausgedrückt werden, dass bei guter Sicht der Feldberg im Taunus zu sehen ist. Als Namensgeber wird Ehrenmit­glied Erhard Peter in die Vereins­geschichte eingehen. In diesem Zusammenhang soll nicht verschwiegen werden, dass des Öfteren Bänke mutwillig beschädigt wurden, besonders auf dem Beulchen und im Bereich der Grillhütte auf der Hard!. In der Vereinschronik befindet sich sogar der folgende Eintrag: "Am 20.8.1981 wurde eine komplett, 3 Sitzgruppe in unserer Gemarkung entwendet. Der Vorstand erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen." Nur selten lassen sich die Urheber feststellen, um sie zum Schadensersatz heranzuziehen. Die Bevölkerung wurde wiederholt aufgerufen, verdächtige Zeitgenossen dem Vorstand zu melden. In der Jahreshauptversamrnlung am 9. März 2003 gab sich der Verein eine neue Satzung, die als Anlage beigefügt ist. Als Folge des zum Erliegen gekommenen Fremdenverkehrs wurde der Vereinsname in "Heimat- und Verschönerungs­verein" geändert. Sein Zweck und seine Aufgaben sind in der Satzung festgeschrieben: Heimatpflege, Heimatkunde, Dorf­verschönerung, Landschaftspflege, Brauchtum, Wanderwege und Förderung der Gemeinschaft im Verein und mit der Dorf­bevölkerung.
Dennoch blickte der Verein sorgenvoll in die Zukunft. Es fehlte der Nachwuchs. Nach dem Stand vom 30.6.2004 waren nur :3 Mitglieder unter 50 Jahren alt, 16 zwischen 51 und 60, 35 Mitglieder gehörten zur Gruppe der 61- bis 70-jährigen, 30 Vereinsangehörige zählten 71 bis 80 Jahre, und 8 Mitglieder waren älter als 80 Jahre. Über die Jahreshauptversammlung am 9. März 2003 berichteten die beiden Tageszeitungen unter den Überschriften "Der Heimatverein macht sein Testament" und "Weil kein Nachwuchs in Sicht ist, denkt der neue Verein schon an seine Auflösung". Auf Beschluss des Vorstandes sollte abermals alles versucht werden, besonders jüngere Donsbacher als Mitglieder zu gewinnen. Entsprechende Aufrufe wurden in den Tageszeitungen abgedruckt und die Gemeindezeitung für April/Mail brachte einen ausführlichen Bericht. Dies und viele persönliche Gespräche der Vorstandsmitglieder brachten tatsächlich den erhofften Erfolg. Die Neuaufnahme junger Mitglieder führte zu einem Zuwachs der Arbeitsgruppe auf 15 Personen und setzt den Verein in die Lage auf Jahre hinaus die satzungsgemäßen Aufgaben zu erledigen. 

 

Einer besonderen Herausforderung stellte sich der Verein am 26. September 2004 in Dillenburg. Donsbachs Vereine waren zur Präsentation auf dem Wilhelms und Hüttenplatz aufge­rufen. Der Heimat-und Verschönerungsverein war mit einer umfangreichen Ausstellung über Aufgaben, Struktur und Akti­vitäten vertreten, die große Beachtung und Anerkennung fand. Die Gemeinschaftspflege wird weiterhin einen breiten Raum einnehmen. Die alljährlichen Tagesausflüge werden durch die Mitglieder, Freunde und Förderer des Vereins dankbar angenommen, zumal ständig besonders schöne Ziele ausgewählt werden. Für die letzten Jahre seien hier Heidelberg, Würzburg, Garzweiler, die Wartburg, Kassel, Trier, Essen, Bad Münster am Stein und Königswinter genannt. Daneben richtet der Vorstand alljährlich ein Grillfest auf der Hard! aus, das sich wegen der guten Küche und ansprechen­der Musik großer Beliebtheit erfreut. Auch Nichtmitglieder sind dort herzlich willkommen und machen von der Einladung regen Gebrauch. Nicht zu vergessen sind die Jahreshauptversammlungen, zu denen nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch deren Partner eingeladen werden. An den offiziellen Teil schließt sich stets ein gemütliches Beisammensein an. Schließlich sind auch die Flurnamenwanderungen zu einem festen Bestandteil der Vereinsaktivitäten geworden. Der Verein zählt hierbei jeweils bis zu 30 Teilnehmer, die Vereinsmitglied Günter Gail mit interessanten Details über die besuchten Gemarkungsteile versorgt. Die Wanderungen enden regelmäßig mit einer deftigen Mahlzeit.

In 2013 nahm der Heimat- und Verschönerungsverein mit zwei Wägen am Festzug des 75 Jahre Schützengemeinschaftsfest teil.
2014 wurde das Gelände, auf dem die Vereinshütte heute errichtet ist, mit einer Fläche von circa 3.000 qm gekauft. Von dort an begann die Planung der Funktionshütte. Der Holzrahmen der Vereinshütte wurde von der Firma „Scheidt“ in Rodenbach errichtet. Besonders der damalige Vorstand unter der Führung von Walter Krautwald setzte sich für dieses Bauprojekt ein. Daraufhin wurde die Außenbeplankung angebracht. An dieser Stelle konnten alle Vereinsmitglieder beim Bau der Vereinshütte mitwirken, indem sie aus eigner Regie die Außenbeplankung sowie die Bedachung der Hütte übernahmen. Der damalige Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: Walter Krautwald, Phillip Wagner, Wolfgang Reichel, Markus Dechert, Manfred Moos, Fritz Pfister, Erich Weber und Horst Brunner.
Zudem wurde im Jahr 2014 zum ersten Mal der Grenzgang vom Heimat- und Verschönerungsverein organisiert und abgehalten. Dabei orientierten sich die Veranstalter am Originalgrenzverlauf um Donsbach. Zudem konnten durch die Unterstützung von Günter Gail historische Informationen über die Gemarkungen an die Dorfbewohner weitergegeben werden. Der Abschluss fand im alten Dorfgemeinschaftshaus in Donsbach statt.
Kontinuierlich befand sich die Vereinshütte im Umbau. 

Der nächstgrößere Weiterbau kann 2016 datiert werden. Dort wurde der kleinere Raum zu einer Aufenthaltsküche ausgebaut, eine Küchenzeile montiert sowie vor der Vereinshütte gepflastert. Darüber hinaus wurde im Jahr 2016 der "Wacholderweg" vom Rothaarsteig e.V. und der Stadt Dillenburg als Wanderweg zur Überarbeitung nach Zertifizierungsvorlagen freigegeben. Somit konnte der Wanderweg über 6,5 km. dazugewinnen und hatte nun eine Gesamtlänge von 16 km erlangt. Diese Rothaarsteigspur ist bekannt unter dem Namen „Wachholderweg“. Für diesen übernahm der Verein die Patenschaft im Jahr 2018. Der ursprüngliche „Wachholderweg“ wurde vom Arbeitskreis „alte Schmiede Donsbach“ ins Leben gerufen.  Der Name blieb erhalten. Die konkrete Beteiligung des Vereins am „Wachholderweg“ zeichnete sich dahingegen aus, dass die alte Beschilderung des Baumlehrpfades, damals vom Hofgut Dressel errichtet, abgebaut und vom HVV selbst erneuert wurden. Gleichzeitig konnten die Wegführungen mit Hinweisschildern versehen werden. Die offizielle Einweihung des Weges wurde im Mai 2018 gefeiert. Besonders stolz sind wir darauf, dass der „Wachholderweg“ auch 2021 rezertifiziert wurde. Zudem bekam ihm das Prädikat „Traumtouren“ zugeschrieben. Um nochmal auf die konkreten Aufgaben einer solchen Partnerschaft aufmerksam zu machen, ist zu erläutert, dass mindestens zwei Mal im Jahr der Weg abgelaufen werden muss. Dabei müssen die Vereinsmitglieder die angebrachten Beschilderungen kontrollieren und ggf. den Weg freischneiden oder erneuern.

2020 lud der Verein zur Aktion „saubere Landschaft“ ein. Dabei konnte eine sehr gute Kooperation und Unterstützung mit den örtlichen Vereinen erreicht werden. Gemeinsam konnte eine Menge an Unrat eingesammelt werden.  Diese Aktion wurde auch im Folgejahr angeboten und von den Dorfbewohnern zahlreich angenommen. Zudem konnte im Jahr 2020 der Weiterbau an der Hütte fortgeführt werden. Zum Beispiel konnte so ein Grillplatz errichtet werden. Besonders dabei stellten sich die jungen Vereinsmitglieder als überaus handwerklich begabt dar. Sie baggerten, pflasterten und hämmerten. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehenlassen!
Im Jahr 2021 konnten die Vereinsmitglieder zwei Blumenwiesen auf dem Kornberg anlegen. Federführend bei der Aktion war Bernd Gail. Er hat im Vorfeld alle Vorbereitungen für das Einsäen des Saatgutes getroffen und unseren beteiligten Mitgliedern eingewiesen, damit sie auf altbewährte Weise in das Erdreich eingearbeitet werden konnten.
Auch im Jahr 2022 konnte stets an der Vereinshütte weitergebaut bzw. angebaut werden. Nun stehen auf dem 3.000qm Gelände zwei schwedenrote Hütten. Die eine, welche 2014 errichtet wurde und eine kleinere, welche 2022 hinzugekommen ist. Dabei handelte es sich um ein Toilettenhäuschen. Nun können wir unseren Besuchern und Mitgliedern eine Toilette, ein Pissoir sowie ein Waschbecken zum Händewaschen bieten. Dieses konnten wir bei unseren Feierlichen im Jahr 2022 wie Bspw. dem Brunnenfest, dem Erntedankgottesdienst mit anschließendem Kinderfest gut benutzen. An dieser Stelle kann erwähnt werden, dass zum ersten Mal seit der Vereinsgeschichte das Brunnenfest an der Vereinshütte gestaltet und ausgetragen wurde. Auch das Kinderfest mit vorherigem Erntedankgottesdienst kann 2022 zum ersten Mal in die Vereinsgeschichte eingehen. Den Erntedankgottesdienst richtete die ev. Kirche Donsbach in der Vereinshütte aus.
Auch der Wachholderweg erhielt 2022 eine Erneuerung. So konnte eine „Hopfenhöhle“ am Grauwasen eingerichtet werden. Unsere „Hopfenhöhle“ kann durch Selbstbedienung von allen Wanderern genutzt werden und basiert auf Spendenbasis.

Bisherige Vereinsvorsitzende:

Wilhelm Müller                     1934
Heinrich Friedrich Moos     1935
Hans Lang                             1936 bis 1979
Betty Gail                              1979 bis 1980
Erwin Kreuter                       1981 bis 1990
Walter Krautwald                 1991 bis 2014
Markus Dechert                   2014 bis heute
              

Beim 25jährigen Vereinsjubiläum am 3.2.1959 geehrte Gründungsmitglieder:

Heinrich Friedrich Moos,
Wilhelm Julius Herr,
Heinrich Schnautz,
Otto Günter Moos,
Wilhelm Franz und Hans Lang


Jeder der Interesse hat ist herzlich Willkommen!

 

Wer bei der Vereinsarbeit mithelfen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Ebenso willkommen sind dem Verein auch passive Mitglieder, die mit einem Jahresbeitrag von nur 10 EURO zur Finanzierung der Aufwendungen beitragen können. Sprechen Sie eines der Vorstandsmitglieder an oder füllen Sie ganz einfach die unten enthaltene Beitritts­erklärung aus und übergeben sie einem der Vorstandsmit­glieder. 

Beitrittserklärung HVV
Beitrittserklärung.pdf (83.07KB)
Beitrittserklärung HVV
Beitrittserklärung.pdf (83.07KB)